Heinrich von Veldeke übertrug um 1170 die Servatius-Legende aus dem Lateinischen ins Niederdeutsche und vollendete um 1185 den mittelhochdeutschen Eneasroman nach französischer Vorlage. Außerdem hat er rund dreißig schwer datierbare, meist einstrophige Minnelieder verfasst. In einem davon vergleicht er sich mit Tristan und prangert die Automatik des Minnetranks an. Er gibt das Gift mit dem französischen Wort poisun wieder. Dies bestätigt die Herkunft der Vorlage. Veldeke kennt allem Anschein nach die Tristansage durch eine französische Fassung. In den Handschriften schwankt die Namensform zwischen Tristan und Tristran.
- Überlieferung der Tristan-Strophe: drei Handschriften (vgl. Lachmann 1857, S. 255)
- Online-Ausgabe: Lachmann 1857 (= MF 58,35)
- Online-Übersetzung: Storck 1872 (dt.), (Transkription)