Cercamon

Cercamon war einer der ersten Troubadours. Er hat dem 1137 verstorbenen Grafen von Poitiers, Wilhelm X. eine Todesklage gewidmet und scheint in den folgenden Jahren an dessen Hof verweilt zu haben. Von den acht Liedern, die unter seinem Namen überliefert sind, ist die Zuschreibung in einem Fall unsicher. Er nennt seinen eigenen Namen in drei Liedern. In einem Lied spricht er von seinem Herzen und sagt, er habe lo cor tristan (4,38). Das letzte Wort ist unterschiedlich als Genitiv eines Propriums („ein Herz wie Tristan“) oder als adjektivische Variante für triste („ein trauriges Herz“) ausgelegt worden. Es ist also unklar, ob Cercamon sich auf die Tristansage bezieht oder nicht.

Gesamtwerk

  • Überlieferung: neun Handschriften (vgl. Jeanroy 1922, S. iii)
  • Verfasser: Cercamon (Selbstnennungen: 1,57; 5,49; 6,50)
  • Entstehungszeit: 1137–1152
  • Entstehungsort: vermutlich Poitiers
  • Sprache: altfranzösisch
  • Umfang: acht Lieder
  • Online-Ausgabe: Jeanroy 1922
  • Online-Übersetzungen: Jeanroy 1922 (fr.), Abruf 2014 (engl.)
  • Beschreibung: Wikipedia (dt.)

Lied mit Tristan-Erwähnung

  • Titel: Ab lo Pascor m’es bel qu’eu chan (= 4,1)
  • Tristan-Stelle (= 4,38): Jeanroy 1922 (altfr. + fr.), Trobar.org (engl.)
  • Überlieferung: eine Handschrift (vgl. Jeanroy 1922, S. iii)
  • Umfang: 52 Verse = 7 Siebenzeiler + 1 Dreizeiler

Zur Tristan-Frage